Das Partizipationsverfahren zur Nutzung des Effingerhofs geht in die nächste Etappe. Nun soll eine Trägerschaft gegründet werden.

Die Informationsveranstaltung vom 10. April im Rathaus, zu der sich rund 50 Interessierte zusammengefunden hatten, zeigte vorderhand einen bunten Strauss von insgesamt 62 Ideen für eine Nutzung, die während der vergangenen Workshops des Partizipationsverfahrens zum Effingerhof zusammengekommen waren. Der Prozess, an welchem sich die Bevölkerung beteiligen konnte, wurde von der neuen Eigentümerin des Effingerhofs, der Cadima Real Estate AG mit Sitz in Villnachern, lanciert, in enger Zusammenarbeit mit Projektleiter Walter Tschudin, der Stadt Brugg und einer Kerngruppe, bestehend aus dem Archi¬tekten Krishna Menon und Rahel Göldi, Leiterin Römerlager Vindonissa. Nach der Ideenfindung sind nun konkrete Projekte gefragt.
Zwar zeigt sich Eigentümer Amos Kornfeld offen für mögliche Zwischennutzungen oder längerfristige Mietverhältnisse. Doch er machte auch deutlich, dass er vorwärtsmachen will mit der Renovation und dem Umbau des Gebäudes. «Dreiviertel des Gebäudes unterliegen ganz meiner Verantwortung», sagte Kornfeld. «In diesem Teil werde ich Wohnungen realisieren, kann mir aber vorstellen, verschiedene Wohnformen zuzulassen», so der Hausbesitzer. Über konkrete Vorschläge zu diskutieren, sei er gerne bereit. Um mögliche Interessen zu bündeln und Projekte auszuarbeiten, soll eine Trägerschaft gebildet werden. In einem ersten Schritt, so machte Krishna Menon deutlich, werden die Adressen von Interessierten gesammelt. Diese können sich bis Mitte Mai bei der Bauherrschaft (michael.kornfeld@cadima.ch) oder beim Projektleiter Walter Tschudin (tschudin@arch-t-u.ch) melden. In einem nächsten Schritt laden die Verantwortlichen zum Informationsaustausch über eine mögliche Trägerschaft ein. Zeit sich zu formieren und einen Konsens bezüglich Projekten zu finden, bleibt wenig. Ob der Schritt hin zum Konkreten gelingt, wird sich zeigen.

Campusgalerie zieht ein
Ein konkretes Projekt steht schon mal an. Als erstes zieht die Campusgalerie in den Effingerhof. Sie wird im Souterrain des Gebäudes situiert sein, dort, wo einst die Druckmaschinen der Effingermedien AG standen. «Der Raum eignet sich wunderbar für eine Galerie», freut sich Stephan Bruelhart, der zusammen mit Markus Cslovjecsek die Ausstellungen der Campusgalerie kuratiert. «Der Umzug ermöglicht uns, das bewährte offene Konzept von Atelier, Galerie und Diskussionsforum weiterzuführen.» Die Verbindung zur FHNW werde intensiv weitergeführt, auch wenn die Räumlichkeiten nun etwas weiter weg vom Campusgelände seien, so Bruelhart. Der Windischer nimmt die Finissage der Ausstellung «Artmeetstechnology», die vom 23. bis 30. April läuft und die Werke von sieben Kunstschaffenden präsentiert, zum Anlass, mittels einer Performance unter dem Titel «Kunstumzug» die Werke vom Campus in den Effingerhof zu zügeln. Der Umzug durch die Stadt findet am 30. April, 16 Uhr, statt.